Wort zum Mittwoch, 11.12.2024
Fenster am Himmel
Ich mag die Adventszeit besonders! Ich freue mich an den Kerzen und den vielen Lichtern in dieser dunklen Zeit. Ich freue mich an den verschiedenen Bräuchen wie Adventskranz, Tannengrün, Plätzchenbacken, besondere Dekorationen, Weihnachtsmärkte usw. Und ich freue mich an den Adventsliedern mit ihrer einmaligen Botschaft: Gott kommt in Jesus zu uns. An dieser Botschaft freue ich mich am meisten. Oft denke ich darüber nach, wie ich anderen diese Botschaft nahebringen kann. Einfach weil ich mir wünsche, dass viele von dieser Freude erfüllt werden.
Was könnte es denn für Sie bedeuten, dass Gott zu Ihnen kommt? Stellen Sie sich das doch einmal konkret vor: Der Allmächtige nimmt sich an diesem Wochenende so viel Zeit für Sie, wie Sie wollen, und macht einen Besuch bei Ihnen zu Hause. Der Einwand, dass Sie leider kaum Zeit haben, zählt nicht. Worüber wollten Sie mit ihm reden? Was liegt Ihnen am Herzen? Gäbe es vielleicht ein kontroverses Gespräch aufgrund einer Liste von brennenden Fragen und ungelösten Problemen, die Sie haben? Oder gäbe es vielleicht eine erwartungsvolle Begegnung, bei der Sie bestimmte Bitten und Hoffnungen formulieren? Oder würden Sie diese Zeit einfach genießen und der glücklichste Mensch sein? Vielleicht fällt Ihnen spontan auch gar nichts dazu ein – das macht nichts.
Die christliche Botschaft heißt: Gott kommt in Jesus zu uns. Er war tatsächlich da in dem Menschen Jesus und nahm sich Zeit für viele Menschen in Israel und darüber hinaus. Er kam zu unvergesslichen Besuchen in die Häuser. Bei vielen hat sich etwas verändert. Es gab Antworten. Es gab Heilungen. Es gab Versöhnung. Es gab neue Hoffnung und Glauben. Aber Advent ist nicht nur ein Besinnen auf damals. Das Kommen Gottes auf die Erde war nicht nur ein kurzes Gastspiel. Das Leben von Jesus veränderte grundsätzlich etwas. Gott hat ein für alle Mal für uns ein Fenster an seinen Himmel gemacht. Durch dieses Fenster ist eine Verbindung mit Gott möglich. Durch dieses Fenster fällt Licht in unser Leben. Was verändert sich dadurch?
Ich kann unzufrieden mit meinem Leben sein, aber ich bin in einem Frieden geborgen, der größer ist als mein jetziges Leben. Ich kann große Sorgen haben, aber in Jesus kommt ein großer Gott zu mir, dem ich zutrauen kann, dass er irgendwie mit meinen Sorgen fertig wird. Ich kann leiden an einer schweren Krankheit, aber ich habe die Hoffnung, dass alles Leiden einmal ein Ende haben wird. Ich kann Ängste haben angesichts der Entwicklungen in der Welt, aber ich bin zuversichtlich, weil ich weiß, dass Gott diese Welt nicht im Stich lässt. Es ist und bleibt Seine Welt. Das bedeutet mir das Fenster am Himmel. Das bedeutet mir Advent. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich darüber freuen können, dass Gott zu Ihnen kommt. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Zeit!
Dekan Till Roth, Lohr a.Main