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Aktuelle Gedanken

Wort zum Mittwoch, 24.04.2024

Pfarrer Sebastian Roth

Rechenschaft geben

Seid stets bereit Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist. 1 Petrus 3,15

Liebe Leserinnen und Leser,

wie gibt man Rechenschaft von der Hoffnung, die in einem ist? Manch einer mag da an schöne Worte denken. Ich muss dabei immer wieder an ein Autorennen aus meiner Kindheit denken. Es war das letzte Rennen der Saison. Der beste Fahrer stand fest und selbst wenn er an diesem Rennwochenende ausfallen sollte, war klar, die Meisterschaft hätte er gewonnen. Trotzdem fuhr er mit und er fuhr gut. Man merkte richtig, dieser Fahrer war aus der puren Freude an seinem Sport dabei, es galt nicht mehr, verbissen Punkte zu erfahren, sondern das Rennen zu genießen und mit Spaß am Sport dabei zu sein. Ich weiß nicht mehr, ob er gewonnen hat, aber er war ganz vorne mit dabei gewesen.
Es lag eine erfrischende Leichtigkeit in diesen letzten Runden der Saison, die der Champion hier drehte. Er war immer noch Teil des Rennens, der Sieg in diesem Rennen war keineswegs garantiert und auch immer noch etwas, das ihn spürbar reizte. Aber es war nichts mehr, das ihn auffraß, das unbedingt notwendig war. Sein Titel hing nicht davon ab.
Auch wenn der Motorsport zu Recht aus ökologischen Bedenken aus der Mode gekommen ist, erinnere ich mich immer noch gerne an dieses Rennen, einfach weil es so ein Spaß war, diesem Fahrer zuzusehen.
Das ist es, was für mich österliche Leichtigkeit beschreibt, diese Gewissheit, dass das Wichtigste uns als Christen bereits geschenkt ist. Christus hat für uns den Sieg errungen, wir sind schon erlöst. Wir haben schon gewonnen, egal wie das Rennen unseres Lebens ausgeht, egal ob die Herausforderung, die gerade unser Blickfeld einnimmt, gelingt oder misslingt. Ich denke, wir legen darum am besten Rechenschaft ab von der Hoffnung, die in uns ist, wenn wir den Spaß wieder in die Dinge unseres Lebens hineinlassen, die uns vielleicht gerade zu lästigen Aufgaben geworden sind. Denn schlussendlich ist das unsere Lebenszeit und sie ist ein Geschenk Gottes.

In diesem Sinne, bleiben Sie gesegnet und behütet!

Ihr Pfarrer Sebastian Roth